Antikörper - Chemotherapie: Wir haben neue Medikamente für den fortgeschrittenen Brustkrebs

Bis vor kurzem konnten nur Frauen mit HER2-positiven oder triple-negativen Brusttumoren von einer Antikörpertherapie profitieren.

HER2 ist ein Eiweiss, das die Tumorzellen zu einem schnelleren Wachstum antreibt. Triple-negative Tumorzellen haben diese Eigenschaft nicht, reagieren aber auch nicht auf eine Antihormontherapie. Ganz neue Therapieansätze für diese Tumore sind Medikamente, die ein Chemotherapie- mit einem Antikörpermolekül verbinden. Das hat den Vorteil, dass die Chemotherapie im restlichen Körper kaum Nebenwirkungen verursacht, da sie erst in den Tumorzellen freigesetzt wird (siehe Bild). Natürlich können auch diese Medikamente Nebenwirkungen verursachen, typischerweise aber seltener als starke Chemotherapien. Wobei es auch Chemotherapien gibt, die sehr gut verträglich sind. Beispiele für diese sogenannten Antikörper-Chemotherapiekonjugate sind das Kadcyla®, das Trodelvy® und das Enhertu®. Ein weiterer Fortschritt ist, dass Enhertu® auch bei Tumoren wirkt, die wenig HER2 auf der Zelloberfläche zeigen. Damit könnten nicht nur Patientinnen mit Brustkrebs, sondern eventuell auch Patienten mit Magenkarzinomen, Dickdarmkarzinomen oder anderen Tumorerkrankungen von diesem neuen Medikament profitieren. Hier sind aber noch weitere Studien notwendig und die Krankenkassen müssen diese Therapie noch nicht standardmässig übernehmen. Prof. Borner erklärt Ihnen die neusten Daten auf einem kurzen Video https://www.fomf.ch/mediathek/media/1249/on-demand.